Foto: Luca Maximilian Kunze
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0525

Bahía Salvador, Teil 25/31

Der Teufel. Oder was. Natürlich denke ich gleich: der Teufel. Und da läuft mir ein Ekel durch den Nacken, ich zucke zusammen, das hässliche Biest, aber es regt sich nicht. Schaut nur von oben auf mich herab mit seinen alten, wissenden Augen. Hebt ganz leicht den gepanzerten Schädel. Und wendet sich müde – von mir ab.
Es muss sein, denke ich.
Ja, verdammt, es muss eben sein, verstehst du? Ich kann ihn nicht einfach so dort liegen lassen mit seinem dicken, schwarzen Stachelschwanz und seinen Krallen und seinem hochmütigen, traurigen Blick!
Also nähere ich mich vorsichtig. Dass er mir nicht in irgendeine Spalte entwischt. Da bläht sich der Leguan plötzlich furchtbar auf, hebt den schuppigen Körper vom Boden und züngelt mir entgegen. Aber wir beide wissen, dass sein Blut nicht so heiß ist wie meins. Nein. Mein Herz schlägt ruhig, ich hab keine Angst, bin jetzt ganz hier. Sehe dem Leguan noch einmal in die Augen. Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hätte sich früher auf seinen Baum verziehen sollen.
Fressen und gefressen werden.

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