Bahía Salvador, Teil 22/31
Und da fühl ich mich gut. So richtig, so rechtens und so beautiful die Wahrheit sprechen. Meine Gedanken scharf wie Gundis Mezcal. Jetzt bin ich bei mir und vor alledem: sagt
mal einer eine Meinung endlich, und ich spring von meiner Bühne runter, nehme dem blassen Buben den Joint aus der Flosse, greif noch schnell zwei Flaschen Bier – ein würdiger Abgang.
Und von wegen fuck off hier durch die Gegend schreien, das ist mir doch so was von – und genauso genüsslich, wie du jetzt an deinem Pfeifchen nuckelst, qualm ich mir einen, so ganz
entspannt, aber mal im Ernst: Ein Bisschen wahnsinnig bist du schon, du Liebezeit, du Kunigunde, wie du dich weghaust, hörst gar nicht zu!
Wissen Sie, so dankbar bin ich Ihnen, Sie sind die erste, mit der ich spreche seit Tagen, geben mir Essen und Trinken und menschliche – Ned schwääätza – verzähle, stößt sie
hervor, gewedelt mit der Hand, die ungeduldige Gundula, und ich hole tief Luft.
Und ich setze mich in die Felsen am Strand. Da bin ich sicher und stark. Da sehe ich Nathalie mit Leuten, unten am Ufer die verbliebenen Sonnenstrahlen genießen, die letzte große Einigkeit. Und
wiegen die Körper zum Klang der Musik und lehnen die Köpfe an Schultern. Und Nathalie so abseits mit einem, das lässt mich eher kalt, das ist der Bauchplatscher. Und ich plötzlich so klar – ja,
soll sie doch, ach, soll sie, ich werd‘s ihr schon noch zeigen! Da fliegt der Stummel mit dem Wind davon und das Bier in mich hinein, und dort oben kann ich pissen, tamtam.
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