Foto: Luca Maximilian Kunze
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0508

Bahía Salvador, Teil 8/31

„Da“, schnauft Gundi, knallt mir einen Teller vor den Latz.
„Was zum Teufel?!“
Gundi wirft mir einen scheelen Blick und eine vergilbte, klebrige Speisekarte zu, dampft mit wehender Schürze ab. Auf einem der Fotos erkenne ich den Sud aus halbverdautem Hirnhack wieder: Saure Kutteln steht darüber und darunter: especialidad alemana. Sonst nichts. Großartig. Gedärme. Nathalie hätte hier und jetzt über das Geländer gekotzt ... Zwei Jahre lang hab ich wegen ihr kein Fleisch angerührt. Zwei Jahre. Und was hatte ich davon? Ist doch echt kein Wunder, dass ich auf der Tour dann gleich so krass abgedreht bin ... Kann man ja auch nicht erwarten! Ist doch zu Hause schon ein Krampf. Aber hier! Ständiges pero, ¿por qué?, ¿por qué? und gaffen dich an wie Urmel aus dem Eis, denken tatsächlich, du bist irgendwie krank, aber hey – wer ist hier krank? Ich sag nur: ‚José Soundso‘.
Also rein damit. Riecht ziemlich lümmelig. Und sieht genauso aus, wie ich mich gerade fühle. Aber besser als diese elendigen Bananen immer. Und Nathalie kann mich mal mit ihrem Vegetariermist. Sie hat mich schließlich sitzen lassen.
Ich schlürfe einen Löffel von dem Zeug runter. Es ist heiß. Und schmeckt gruselig. Nach Fett, Brühe und nach dem, was Gundi vorm Schlafengehen zwischen den Zehen hervorpult. Macht mich garantiert wieder nüchtern. Gut so. Wer weiß, was die alte Gundula noch mit mir vorhat. Ich muss laufen können, schnell laufen, falls sie mir doch noch was abknöpfen will.

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