Bahía Salvador, Teil 5/31
Ich stelle mir vor, wie das mit dem Wal gelaufen ist: Oha! Ein Pottwal wird in unserem kleinen Paradies an Land geschwemmt – oder ist er gar vom Himmel gefallen? Da! Er lebt noch! Warum
lassen wir ihn nicht qualvoll ersticken und glotzen dabei alle einfach nur ein Bisschen dumm rum? Au jaa! ... Na. Aber was machen wir dann am Ende mit dem Fleischklops? Mit den popligen
Fischkuttermotoren kann man das Tier jedenfalls nicht wieder aufs Meer rausziehen. Hm. Ruf doch mal den José Soundso her! Nun denn. José Soundso fackelt nicht lang und fackelt den Wal
mit einer fetten Ladung Bürgerkriegsdynamit ab. Der Körper wird - batz! - zerfetzt und ein paar Dutzend Tonnen fliegen lustig durch die Lüfte - Knorpel, Walrat, Blubber, blutige
Innereien. Und klatscht dann gegen die Balustrade der Strandpromenade, regnet hernieder auf Häuser, Laster, Mofas - alles kurzerhand zertrümmert und nur aus Versehen kommt niemand zu Schaden.
Herrlich! Als wir angekommen sind war fast nichts mehr über. Alles längst in die lokalen Gefriertruhen verstaut. Und die paar Gedärme, was soll’s! Rumgeschlackert haben sie im Wasser wie müde
Aale und um den Rest kümmerten sich die zopilotes. Wie eine dahingemähte Milka-Kuh sah der Strand am Ende aus mit seinen zwei kleinen Molen. Befleckt und plattgewalzt. Wie ich jetzt ...
Aber dieser Korbstuhl! Ein echter Segen. Schmiegt sich an meinen geplagten Körper, knistert höflich durch die Nacht. Und Bier ist auch was Himmlisches! Ungewohnt dumpf und plötzlich steigt es mir
den Schädel hoch – logisch, so ausgehungert wie ich bin.
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