Foto: Luca Maximilian Kunze
Foto: Luca Maximilian Kunze

Zu Gast im März

18-03 | Fabian Hartmann

> zur Biografie

> zum online-KLISCHEE

Zu Gast im Mai

17-05 | Philipp Röding

> zur Biografie

> zum online-KLISCHEE

1105

Hätte Herr Scheel das gewusst, hätte er sich als Aufsichtsperson ganz sicher nicht zur Verfügung gestellt. Wieder dieser, Entschuldigung, Holocaust-Scheiß und die Aufrechterhaltung des Erbschuldsyndroms. Warum ist die Alternative zum Naturkundemuseum ausgerechnet ein Konzentrationslager? fragt er sich. Das war wieder klar. Nö, man hätte ja auch nicht einfach raus gehen und selbst die Natur erkunden können, nein, es muss natürlich wieder mit dem Dritten Reich angefangen werden. Scheel schüttelt den Kopf. Das klappt ja bei den Deutschen ohnehin immer, damit kriegt man sie ohne Probleme, weil sie sich das auch immer schön gefallen lassen. Sechzig Jahre nach dem Krieg sind die Kinder geboren worden, und jetzt sollen sie sich von irgendwelchen verkommenen Gutmenschen, Zionisten und Dummbürgern brainwashen und sich irgendeine Schuld einreden lassen. Das ist einfach nur noch absurd. Er würde ja am liebsten was dazu sagen, aber dann, das weiß er, würde ja doch bloß wieder die von der Lügenpresse manipulierte Schafsherde aufschreien und mit ihrer Hetze gegen Andersdenkende anfangen. Das sind doch in Wirklichkeit eigentlich diejenigen, die intolerant sind, möchte Scheel in die Öffentlichkeit hinaus schreien. Sag um Gottes Willen! nicht laut, dass du es nicht einsiehst, der Sündenbock der Welt zu sein, sonst bist du gleich ein Nazi! Es scheint, als hätten die Deutschen keinen anderen Lebensinhalt mehr, als Nazizeitwissen anzusammeln – wie Messis. Fakt ist, diese Gedenkkultur nimmt vollkommen überhand, ist einfach nur noch übertrieben. So etwas wird nie wieder passieren, auch ohne dass die Deutschen ihr Leben die nächsten Jahrtausende auf Bewährung leben. Scheel hält noch immer das Telefon in der Hand. Er schaut auf das Display, um sich zu vergewissern, aufgelegt zu haben. Hat er. Einen kurzen Augenblick fühlt er Erleichterung. Dann allerdings fragt er sich, warum. Er hat ja seine Gedanken, die unbequeme Wahrheit nicht laut ausgesprochen; und selbst wenn, dass hätte der Keblatt vielleicht mal ganz gut getan! Eigentlich dachte er ja, sie wäre ganz vernünftig, dafür, dass sie eine Frau ist jedenfalls; dachte, dass sie den Kids was Ordentliches beibringt, ihnen keine Mainstream-Informationen und – Bildung vorsetzt.

Scheel ist frustriert. Daran, dass den Kindern gesagt wird, sie seien Schuld, kann er nix ändern; seinen Sohn aber werden diese widerwärtigen Gutmenschen und Zionisten nicht in die Finger bekommen und manipulieren! Dass Stefan verblödet wird, wird er zu verhindern wissen, darauf ist Verlass.

Scheiße, wie gerne würde er die Scheiße absagen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0