Foto: Luca Maximilian Kunze
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Von der alternden Museumsangestellten hat sie sich am Telefon sagen lassen, die Hells Angels seien womöglich für den kleinen Brand verantwortlich gewesen, was Keblatt für ziemlichen Stuss hält, glaubt sie doch, dass die Mafia lukrativere Verbrechen zu pflegen hat, als in einem im Nirgendwo verorteten Museum rumzukokeln. Hells Angels ..., Keblatt macht einen verächtlichen Laut. Hörten das die gemeinen Provinzstippies, die mutmaßlich den Brand entfacht und sich an ihm gelabt haben, als wären sie, statt Menschenaffen, die Entdecker des Feuers gewesen, kämen sie doch glatt in die Verlegenheit, sich geschmeichelt zu fühlen – zu Unrecht.

In Keblatts Kopf wiederholen sich ohrwurmartig die beinahe schon ans herzige grenzenden Salven der Betroffenheit und Empörung, Stellen Sie's sich mal vor, die haben doch tatsächlich die Holzvitrine mit den Steinen angezündet, sprach die Angestellte nahezu aufgedreht – Keblatt konnte am Hörer vernehmen, wie sich dieselbe mit der Hand gegen den Kopf schlug. Ich mein, entschuldigen Sie, aber mal ganz ehrlich: Was muss in einem Hirn vorgehen, um es auf Steine abzusehen? Ich mein, Steine! Keblatt, die lediglich dachte, die Frau habe Steine im Hirn, versuchte sich den Anschein zu geben, nach einer Antwort zu suchen, indem sie mit den Schultern zuckte und einen dezenten Schmollmund machte, ohne derweil zu bedenken, dass derartige Gesten sich bei einem Telefonat als einigermaßen müßig darstellen. [...] 

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