Faceless
Bones scatterd trough the fields
Winds cutting my flesh
– Basho
Ich sitze alleine in meinem Zimmer. Draußen ist alles Bewegung: Mein Bruder geht in der Wohnung auf und ab, diskutiert mit meinen Eltern über Geld; Fahrzeuge auf der Straße, keinem bestimmbaren Ziel entgegensteuernd; vor dem Parlamentsgebäude ist heute eine Demonstration gegen dieses und jenes; ungefähr fünftausend Menschen schlafen unter freiem Himmel im Park vor der Busstation, warten; dreitausend weitere schlafen unter freiem Himmel an der Grenze, warten; vierzig Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, warten; sieben Millionen Menschen leben, essen, trinken, schlafen, lieben, fluchen, sterben jeden Tag in Serbien; sie muss jeden Augenblick die Tür zu unserer Wohnung öffnen; Europa zittert; die Erde dreht sich; das Universum, so eine Theorie, dehnt sich. Ich sitze alleine in meinem Zimmer, schneide Luft.
Kommentar schreiben