Das Ende vom Sommer
Milchglas vor der Sonne. Der Geruch von feuchten Blättern durchsiebt die Luft. „Stell dich an. Wir beenden heute den Sommer“, sagt die Frau im Dufflecoat und schiebt das kleine Kind in Daunenweste und Gummistiefeln ans Ende der Menschenschlange auf dem Bürgersteig. Noch sieben. Zwischen Beinen und Ärschen sucht es das Ziel. Schoko, Mango, Sesam-Honig, Erdbeere, Pistazie, Schlumpf in der Ferne. Jacken, Handtaschen, tätowierte Unterarme und gelackte Nägel, die Portemonnaies halten, drängen sich zum Tresen. Noch vier. Sein Daumen ritzt Kerben in eine Kastanie, als sie die Schwelle vom Café erreichen. Dixieland im Hintergrund. Rotz läuft aus seiner Nase. Noch zwei. Das Kind leckt sich die Lippen. Angekommen. Es drückt Mund und Nase an die Scheibe. Schokolade ist alle. Es hört zwanzig Sorten in 4,5 Sekunden. Die leere Eiswaffel in der Hand des Verkäufers macht Druck. „Nun sag. Schokolade?“ drängt die Mutter. Die Augen springen Zickzack durch die bunten Boxen. „Ähhm, eine Kugel Hausmeister.“
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