SchLyrik
Viel zu viele Relgionen
Tun nicht lieben und nicht schonen,
Für den Geist ist alles klar.
Nicht dass er da unvernünftig
Wär, sein Denken is schoa zünftig,
Aber will ich angemerkt
Haben, als die Prüfinstanz,
Nicht zensierend, modulierend,
Hoffentlich verifizierend
Jene Dingelchen, die wahr
Sind; ich nun als ... Wahrheitszar
Sage laut heraus, verkünd:
Meine Meinung ist zur Stund
Die, dass irgendwie doch schon
Alle Menschheitsrelgion
So beschaffen ist: Sogar
Größte Christen, das ist wahr,
Bilden plötzlich eine Schar
Von Fanatikern. So sind
Viele X-istén gesinnt.
Eigentlich müsst man ja sein
Aufrechter Traubenwein,
Sprich ein Existenzialist
Und nicht etwa Kommunist
Oder ein Separatist,
Theologe, Germanist.
(Zugegeben, Letztres ist
Mehrn Witz, ne Reimwortlist).
Hauptsache ist jedoch:
Sei nicht schlecht (auf Russisch: „ploch“),
Führe einfach ein Leben,
Wie es Gott dir hat gegeben,
Nimm es an und mach daraus
Ein ganz wohnlich Lebenshaus.
Doch die andre Seite ist
Der Medaille auch gegeben:
Kommt man nämlich auf die Welt,
Geht es los mit Weben, Streben.
Ganze Wellenfunktionen
Brechen hundertfach zusammen,
Kollabieren, laut dem Fach-
Mann, dem Physiker; beisammen
Liegen wahrlich ganze Welten,
Grade deshalb darf nicht schelten
Man den andren oder einen,
Bleibt doch mit sich selbst im Reinen.
Wie im Kleinen, so im Großen
Lässt das Weltenlicht erscheinen
Viele Dinge manchmal so,
Manchmal aber auch ... so.
Mit andren Worten, was ich sagen
Wollte war: Man ist zum Wagen
Oft gezwungen, radikal
Zwerden, was ja sehr banal
Ist, denn jedes Menschkind weiß,
Für alles gibt es einen Preis,
Und für das Leben auf der Welt
Ist Pipikalität das Geld.
Wobei hier noch hinzuzufügen
Die Tatsach wär, dass diese Vers,
Welch enden auf Welt und Geld,
Ich schon mal hatt mir auserwählt
Für ein anderes Gedicht,
Zu wissen dies ist für mich Pflicht,
Denn „für das Lachen auf der Welt
Ist Wissen jenes [schöne] Geld“.
Nun, wie gesagt, ich (als Poet)
Verlange die Radikalität,
Denn „ach, verdammt, es ist so schwer
Zu bändigen den Fluss“,
Das Leben fließt, und ein Genuss (!)
Ists zu tendieren, denn nur der
Lebt wahrhaft mit der Seel, mit Herz,
Der voller Mut nen Monat März
Frech tauft bei einem neuen Namen,
Und dabei bleibend schön im Rahmen
Der einen auserwählten Art,
Zu tragen beispielsweis nen Bart.
Das ist, wie soll ich sagen, wichtig,
Natürlich auch ziemlich nichtig,
Wenn man bedenkt, dass es Geschmäcker
Nicht so viel gibt verschiedner Art,
Und dass die Leute mit dem Bart
Wohl kaum wären in der Lage,
Ganz ernstlich, ohne langes Kramen
Herauszurufen, dass ihr Rahmen
Sei einzig und individuell,
Das wär doch übertrieben, gell?
Ich mein, so ists doch heutzutage,
Banalität ist größte Plage
Der Menschchen, ob mit Augenring,
Gemeint sind Piercings. Ach, das Ding
Ist bald schon eh nur alter Schrott,
Man selbst gehört bald aufs Schafott,
Wenn man nicht den Versuch gestartet,
Im Geiste sich zu kultivieren,
Stattdessen aber nur gewartet,
Bis man musst plötzlich revidieren,
Was kurz zuvor noch Mode war.
Die Mode aber – niemals gar,
man muss sie kochen, muss sie braten,
Und trotzdem wird sie dich verraten,
Weil sie sich ändert, weitergeht,
Weil sich die Welt ja weiterdreht,
Doch bleibst du liegen weit am Rande,
So mach gefasst dich auf Schande.
Zusammenfassend wollt ich sagen,
Es ist nicht neu, nen Bart zu tragen.
(Gewiss, es gibt da ein paar
Unterschiedlichkeiten, klar,
Mal Schnurrbart und mal vollbehaart,
Jedoch ists alles Bartsalat.)
So, nun, die Klammer ist jetzt zu.
Hey, du, Gehirnchen, gib kurz Ruh,
Grad wollt ich A zu Ende machen,
Kommn auch schon B, C, andre Sachen.
Als ich, mich meinerseits versteckend,
Ne klare Wand erblick vor mir,
Ich werde rot und wild, erschreckend,
Mich spiegle darin nieder, Tier!
Nun ja, jetzt geht es aber weiter,
Das stimmt mich nicht so sehr heiter,
Denn es ist Fakt, dass Vieles noch
Zu sagen wäre, ja. Jedoch
Vergesse ich so ganz geschwind
Die Dinge, einst gebracht durch Wind
Des guten Brainstorms sogenannten,
Der nur besorgt die nah verwandten
Begriffe, welche dann entstehen,
Wenn jener „Wind“ beginnt zu „wehen“,
Wenn denn das Assoziative
Geht in Denkungsoffensive,
Wenn sich bilden ganze Blöcke
Von Ideen: z. B. Röcke
Fallen dann mir ein, wenn
Kleider sind das Thema, denn
Es ist so, dass mein Gehirn
Trotz der sehr verwirrten Wirrn
Schnell verbindet mit nem Kleid
Wie gesagt den Rock; ob weit
Oder eng und kurz er ist
Vorgestellt bei mir, ihr wisst,
Hängt von vielerlei Faktoren
Ab. Da ich zu Junioren
Noch gehöre, denk ich anders,
Als wenn ich bei Senioren
Wäre Mitglied; dann würd sicher
In vergangnen Zeiten schwelgen,
Andren würden Ohren welken
Von den Schwänken, die vielleicht
Ich erzählen würd verweicht,
Emotional gesehen.
Sehr sentimental zugehen
Würds wahrscheinlich dann und wann,
Doch noch bin ich nicht im Bann
Eingefangen, den das Alter
Bringt mit sich, ob man nun Walter
Heißt mit Namen, oder Franz,
Eines Tages geht des Lebens
Fröhlich-heiter-bunter Tanz
Gegen Ende, und des Strebens
Volle Jahre bis zum Kranz
Auf dem Sarg sind ganz vergebens
Nun gewesen, und der Glanz
In den Augen, er verschwindet,
Leben tut nun unser Franz
Lediglich noch in den Herzen
Jener, welche auch schon bald
Müssen werden leider kalt.
Ja, erkalten wird der Mensch,
Wärmetod ist vorbereitet,
Ob nun jung man ist, ob alt,
Lebenslang wird man geleitet
Zu nur einem Ziele hin,
Dies Ziel aber hat 00 Sinn.
Von dem Tod sprech ich, dem Nichts,
Ewgem End des Seienslichts.
Doch darf man gewiss nicht dies:
Vergessen und nicht achten drauf,
Dass Greisenalter auch noch kann
Von Vorteil sein. Man nimmt in Kauf
Zwar, dass man wohl doch ist nicht mehr
So stark, wie man gewesen wär,
In Jugendzeiten hätt man da
Trainiert die Muskeln, aber na-
Türlicherweis (ich übertreibe)
Sind nicht so viele drauf gekommen,
Dass wenn man sich hätt vorgenommen,
Gesund zu werden (auch für später),
Und wenn man sich noch ein paar Treter
Gekauft hätt, dass man dann durch-
Aus mit Sport fit wien Lurch
Hätt werden können, doch jetzt ist
Die Chance vertan. Ein Gitarrist
Jedoch noch kann sich Spaß erzeugen,
Vorausgesetzt, man hat sich da
Gekonntheit antrainiert. Tja-ja,
Wenn dieser Fall sollt treten ein,
Genießt mans Alter wie nen Wein,
Dann hat man Zeit (und oft auch Geld),
Durch Weisheit ist man auch erhellt.
Gewiss, nicht immer, aber oft
Hat man gelebt davor ganz soft,
Sprich ohne Geistigkeit in sich,
Dann rettet dein Alter dich
Wohl kaum. Im Gegensatz dazu
War Picassó ein echtes Wu-
Nderkind, das ist bekannt,
Und deshalb galt dies als Garant
Dafür, dass mit der Zeit er ward
Nur besser, von der hohen Wart
Konnt er dann seine wahre Pracht
Als Meister offenbaren sacht.
Ja, ja, das Alter ist ne Sache,
Mal ist es gut, doch andren Rache
Steht auf der Höh des Tagesplans,
Gemeinheit ist die Quell des Wahns,
Der nur entspringen konnt, weil man
Rein gar nichts hat erreicht, und dann
Ist es ja nur zu verständlich,
Dass Tugendloses unabwendlich
Vermag zergreifen alte Sinne,
Sagt „Stopp!“, wenn ich jetzt zu weit spinne,
Doch hab ich wohl bestimmt recht recht,
Wenn ich behaupt: N alter Specht,
N Vorkriegsknacker, der im Leben
Sich und den andren nichts gegeben,
Mal abgesehn von CO2,
Von dem die Pflanzen allerlei
Gebrauchen können, denn sie tun
Photosynthese treiben un-
D das ist ja, wie wir lange wissen,
Die Sach schlechthin, ich kann nicht missen
O2, den Sauerstoff, den sie
Stets produzieren allseits. Wie,
Frag ich mich dann doch sehr gespannt,
Wie kann man wollen, dass I. Kant
Gedacht, gelebt auf unsre Kosten
Hat. Ach, verlass den hohen Posten,
Du Arbeiter der Stirn, du „Held“,
Verdien du lieber richtges Geld!
Ich wette, dass es solchen Neid
Schon immer gab, er bleibt auch weit-
Erhin bestehen. Der Gigant,
Der Denker, der als Infiltrant
Und arrogant bald gilt, bald nicht,
der Dummen Dunkelheit wird licht,
doch ach, bis jeder aufgeklärt ...
(Wirds denn je gut, wenns lange währt?)
Mit andren Worten (wie vorhin):
Im Alter sollte Lebenssinn
Zum Vorschein kommen, auch wenn er
Mag sein so sinnlos wie sonst wer.
Ach mein Gott, was wollt ich sagen,
Ich habs vergessn, doch muss ich wagen
Zu dichten weiter, bis ich nicht
Mehr kann. Ich will nun Schicht um Schicht
Hier auftragen neue Schlüsse,
Beschreiben Folgerungen neue,
Und wirds mal etwas zu abstrus,
Ich will nur ungern fühlen Reue,
Nur weil ich angestrengt versuche
Zu lesen aus dem Lebensbuche,
Das schwer ist, komplex, und leicht,
Mal ist es tief, mal ist es seicht.
Nun ja, so sind Gedanken eben:
Mal sind sie klar, mal ganz daneben.
Gedanken kritzen und sie fritzen,
Sie flitzen langsam. Und von Witzen,
Von schlechten halt ich nicht so viel
(Jetzt geht es los): Sie sind debil
(Der Strom, er fließt, jetzt geht es los,
Das Denken ist, wie wahr, famos,
So sehr famos, dass man vergisst,
Daran zu denken, dass (ihr wisst)
Das Denken (welches tut verrenken
Nicht nur Gehirne, sondern auch
Gar Muskeln vom Gesäß, vom Bauch,
Weil man, sobald erschwert gedacht
Und im Prozesse inbegriffen,
Wird wirklich so sehr stark ergriffen
Vom Denken und von der Idee,
Der man grad folgte und, o weh,
Wenn man ganz kurz daran gedacht,
Zu denken an die Muskelspannung,
Die ja vermag uns ganz in Bannung
Schnell zu versetzen dann und wann,
Wenn, wie gesagt, ich denk: „Ich kann,
Ich tu den Muskel hier bewegen,
Wenn ich zum Beispiel werd verlegen“,
Und denk an vorgestellte Worte,
So aktiviert sich jene Sorte
Von Muskeln, die normalerweise
Beim Sprechen nur machen leise
Und laut das, was wir zu sagen
Befehlen ihnen.)) Zu beklagen
Den Mist des Inhalts dessen, was
Wir sagen schrill (zuweil im Bass)
Recht häufig, wenn wir aufgeregt
Und unsre Ratio ist belegt
Durch primitive, instinktive
(Animalisch inklusive),
Im Affekt geschehende,
Dummen Wind verwehende
Faktor-3-gesteuerte,
Daher recht bescheuerte
Dingelchen gemeine,
In ihrer Fiesheit reine,
In ihrem Edelmut
Eher schlecht als gut.
Der verborgne Schweinehund,
Ach, verdirb dich selbst, du Schund,
Wirkst auf Menschen hinterhältig
Ein aus Tiefen; einfältig
Scheinstd zu sein aufn ersten Blick,
Doch ists wohl ein Hintertrick,
Den ich zu durchschaun vermag,
Weil ich mich doch so beklag
Über den uns zehrenden
Grrusch, gemein sich wehrenden;
Grrusche sind zwar schlau und hell,
Doch nicht intellektuell,
Etwa so wie Hitler war
Bloß ein schlauer Barbar.
Klüglich, leicht verzogen,
Brill and Nas gezogen,
Finger an dieselbige
Drangelegt, und schon,
tut mir leid, nur Hohn
Können sie durch mich
Ernten (viel) für sich,
Weil ...)
Ach, nehmn wir das nächste
Thema! Welches Thema schlägste
Vor, so sprich und lass
Verlauten dies (und das).
Na, wie auch immer,
Wo blieben wir denn stehn,
Wie solls nun weitergehn?
Ach, da fällt mir ein,
Aus der Not, die mein
Gewesen ist zu Anfang,
Mach ich Tugend krankhaft
(Wie gerade jetzt:
Ein Klammerkommentar!
Und schon flipp aus ich Narr
Und drifte gründlich ab
(Dies noch beschreibend knapp!),
Aus Nähe wird schnell Fratz,
Ach, apropos, die Sterne
(Ja, etwa so vonstatten
Gehts ab. Schon kommen Latten
Nicht selten nur des Reimes
(Ver)wegen bald des ... Schleimes
Macht wird erwähnt. Zugleich
Ist Opfer man und Scheich,
Zuerst schafft man den Wind,
Lässt dann sich wien Kind
Mal hin, mal her verwehen.
Ein seltsam Vorgehen
Entsteht, vergeht, entsteht.
Wer mich jetzt noch versteht?
Am „Schluss“ die Rechtfertigung
Und kurzrhand Abfertigung!)
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