Foto: Luca Maximilian Kunze
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Vorwortung zu PRAHA oder DAS GEHEIMNIS DES ICH-BEWUSSTSEINS

 

 

Ursprünglich sollte irgendetwas Generisch-Pseudounfugiges à bla „Ich weiß nur wenig über dich, Prag. Ich wäre so gern Pragtologe (Prag-Metal-Nerd bin ich ja schon). Kafka, Klíma, Stoppard, Švankmajer … ich spüre deinen genialen Mystizismus, deine kunsteuropäischen Geheimgänge und Obskurorte. […] Ach, was ist die Aussicht äußerst spannend, mich mit dir und dem Deinen stark auseinanderzusetzen. Aus belletristischer und essayistischer Sicht ist die Vertiefung in deine Architektur und Haptik, Geschichte und Gegenwart, Sagen- und Problemwelt sehr attraktiv, da sowohl realistische als auch metaphysische, poetische wie prosaistische Herangehensweisen darauf warten, zwecks Festhalten von Wesen und Unwesen an- und ausprobiert zu werden. […] Bisher habe ich mich – neben der fiktiven Stadt Sansabienne – vor allem Bonn und Koblenz gewidmet, den beiden Städten, die mir emotional und geographisch am nächsten und bekanntesten sind. Allerdings ist der Aufbau einer intimen Beziehung zu dir, Prag, sehr reizvoll, da einzigartige Ideenfrüchte pragnostizierbar sind. […] Neben deiner Kulturgeschichte wird für mich auch das Zusammenspiel von Natur und Urbanisierung, Kunst und Industrie, Legenden- und Realitätenbildung im Vordergrund stehen. Interviews mit Einheimischen und andere Recherchemethoden sollen dabei helfen, ein enzyklopädisches Pragnoptikum in eine genre- und gattungsübergreifende literarische Form zu gießen. Nachtleben, Museen, Metaphern, soziale Gefälle, Utopien/Dystopien, Biotope, Praglottiden, Festivals, (Kino-)Theater der Dunkelheit …: dich philosophisch, sciencefiktiv, historisch, soziologisch, taxonomisch, proprahandistisch, geopolitisch, demographisch sezieren und (ent-)mythifizieren. Hierbei sind Fragen danach, ob das „M“ im Prager McDonald’s dasselbe bedeutet wie in der Kölner Filiale genauso legitim wie nach der Obdachlosen Ratte oder [...]“ unter dem Titel „Ein hervorpragendes Städtchen“ vom Stapel gelassen werden.

 

Doch dann kam mir die Idee zu einem Theaterstück: „PRAHA oder Das Geheimnis des Ich-Bewusstseins“. […] Im Verlauf der Gespräche zwischen A und Z werden nicht nur Themenfelder wie Köcheln, Giftresistenz und Aktivation tangiert, sondern auch die aktuelle Befindlichkeit von As Mutter, deren Zustand sich proportional zur Güte des Geldes verhalten könnte, das A als Vergütung für seine phantasmagorischen Leistungen von Z bezieht.

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