16.11.2014
Kurz vor sieben wache ich auf, ich habe es nie geschafft gute Vorhänge zu kaufen. Ich schleiche aus dem Bett, schliesse die Schlafzimmertür hinter mir.
Auf dem Balkon rauche ich Kette. Es überkommt mich das Gefühl, dass wir nicht mehr ewig Zeit haben für alles. Vielleicht sollte etwas benannt und entschieden werden. Ich bin unruhig. Es wird
nicht mehr lange dauern, bis Jan einer Frau begegnet, die ihm ein geordnetes Leben bieten kann, für das er sich mit Anfang dreissig entscheiden wird. Gestern in der Bar sagte er beiläufig, dass
für ihn ohne Kinder kein zwingender Grund zur Monogamie bestehe. Plötzlich sehe ich ihn vor mir, einen Kinderwagen schiebend mit stolz herausgedrückter Vaterbrust, neben ihm eine dünne,
flachbrüstige Frau.
Ich bemerke nicht, wie Jan mit einer Tasse Kaffee auf den Balkon kommt. Er streicht mir das Haar aus dem Gesicht und fragt, ob ich gerade ein Gespenst gesehen hätte, so wie ich mich erschrecke.
»Jan, was ist da zwischen uns?« Jan überlegt lange »Zwei Tassen Kaffee, Paula.« Ich lache und weine gleichzeitig. Wir hätten uns fast gesagt, wie viel wir uns bedeuten.
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