Ich habe gesucht, in meinem Ordner mit Texten: Es gibt nur drei Dokumente, in denen das Wort „radikal“ vorkommt. Eines ist eine zweite Fassung, eines ein Entwurf und eines ein Gedicht, das ich für die [SIC] zum Thema „Heimat“ geschrieben habe (apropos: grosse Worte). Ein Gedicht, in dem die Strecke vorkommt, die ich am Montag nehmen werde, um nach Krems zu gelangen. Um mal wieder woanders zu sein. Auch deshalb landet es in der Anstalt. Heute die ersten zwei Strophen:
heimat. niemals allein.
heimat. verbunden. mit film.
die ewig singenden wälder.
sie galten als sauer. und wir
als die unbekannte der gleichung.
generation erster golfkrieg.
die heide noch immer
so grün. seit 35 üben nun
truppen in bergen. bei belsen.
und der gutsbesitzer,
der heimat vertrieben,
wildert noch immer öffentlich-
rechtlich. mit ziemann
und prack. mit einschaltquoten
wie rühmann. sie hören das lied
der riesengebirgler.
heimat. ich würde gern home
sagen. nicht homeland.
heimat. verbunden. mit lied.
westerwald. o du schöner.
rhein. o du wunder. du
schöner und deutscher.
über alles du. bist doch
ein schweizer. gebürtig.
wirklich die hohen tannen.
wie grün deine blätter. o baum.
und erwachen. zwischen zürich
und wien. im zug eingeschlafen.
beim blick aus dem fenster
an deutschland denken.
deutscher wald denken. tatsächlich
ein deutsches netz haben. im korridor
sein. das andere deutsche
eck. das ohne kaiser.
beheimatet sein. beschattet
stell ich mir vor. also begleitet.
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