Foto: Luca Maximilian Kunze
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einundzwanzig. flirten.

Ich habe mit dir geflirtet, du hast es nicht bemerkt. Ich bin neben dir gesessen, in einer Nacht im Oktober. Ich habe meinen Kopf schief gehalten, hin zu dir, nur ein bisschen mehr hin zu dir. Ich habe diese Töne gemacht, beim Atmen, die so sind, wie das Schnurren einer Katze, aber als Menschenton, nicht rollend brummend, nur ein Ausatmen mit Wohlbehagen, sehr leise. Und als mein Bein dein Bein berührt hat, so von der Seite, Oberschenkel an Oberschenkel, da habe ich nicht weggezuckt, hast du das bemerkt? Und dein Bein wurde ganz warm an meinem, das passiert bei einer Berührung, das ist normal, wenn es ganz warm wird, das ist Nähe. Und dann war mein Oberarm an deiner Seite, kurz nur, gerade lang genug, um das schmale Zwischen aufzuwärmen, so warm wurde es, in einem ohnehin schon sehr warmen Raum, richtig heiß sogar, sodass man es nicht lange so ausgehalten hat, sich entzweien musste. Und ich wusste die ganze Zeit über nicht, was mit meinen Haaren tun, gezupft habe ich an ihnen, sie hinters Ohr gestrichen und wieder zurück an die Wange fallen gelassen, und wieder hinter das Ohr gestrichen und Stränen gedreht. Das ist auch Flirten, hab ich mal wo gelesen, dass man nicht weiß, was man mit den verdammten Haaren machen soll, irgendwie Signale aussenden. Ich habe mit dir geflirtet, ich bin neben dir gesessen, damals, in jenem ungewöhnlich warmen Oktober, du hast es nicht bemerkt, nicht wahr?

 

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