Foto: Luca Maximilian Kunze
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24 – Bébé: Der Albtraum

Von Babys, die waren wie wir, unzureichend, die herausgezogen wurden und verbannt, von Frauen, die Lauge tranken, um die Kinder, die in ihnen wachsen würden, nicht bekommen zu müssen, von Ammen, die Frauen verpfiffen, die sich Verhütungsmittel besorgt hatten, weil sie um ihr Geschäft fürchteten, von Männern, die dem misstrauten, was ihre Väter vor einer Zeit für sie erschaffen hatten, und von Söhnen in der Überzahl, die bequem weiter glauben wollten daran und die Verräter mundtot machten, von allem, wovon Iris mir auf dem Rückweg erzählt hatte, musste ich träumen in diesen Stunden davor. Ich brauchte Trost und bekam nur Träume. Ich war froh, nicht erwachsen zu werden und gebärfähig, ich mochte Kinder, ich war ja selber eins, aber wie sie benutzt wurden und Frauen auf sie abgestellt, das mochte ich nicht. Ich kroch leise aus der Mähne des Löwen hervor. Frauen besaßen eine hohe Schmerzgrenze, die hatten sie seit Jahrhunderten unfreiwillig geübt, dachte ich, und die, die taten, als tue ihnen nichts daran weh, dachte ich, würden-

Du kannst wohl nicht schlafen?
Iris?
Kannst du nicht schlafen?, wiederholte sie und wedelte ihr Gesicht aus einer Rauchwolke hervor, damit ich sie sehen konnte. Ich schüttelte den Kopf.
Wir haben alle Angst, sagte sie.
Ja?
Aber unsere Wut ist größer.
Das ist das richtige Rezept, sagte ich, als würde ich etwas von Kochen verstehen.

 

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