Foto: Luca Maximilian Kunze
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22 – Bébé: Das Keks

Sie haben auf dich gewartet, ich auch. Sie haben lange gewartet, ich auch, sagte mein Löwe feierlich und ich fiel ihm genauso um den Hals. Seine Mähne war ein weiches Bett und ich wollte mich hinein fallen lassen. Vielleicht würden wir bald für immer schlafen, musste ich denken und der Löwe antwortete mit einem Nein.
Was weißt du schon, dummer Kerl, sagte ich und küsste ihn auf seine sabbernde Schnauze. Er roch das Fleisch, das ich bei den Frauen gestohlen hatte. Das Fleisch musste für ihn sein wie ein Keks für mich. Als er es verschlungen hatte, leckte er sich zufrieden die Schnauze. Er war ein guter Löwe, wusste ich, und wir gingen los.

Die anderen hatten Iris in der Zwischenzeit kennengelernt, sie saß am Tisch und rauchte eine nach der anderen. In der Lacke im Wasserglas knieten Stummel und blickten voll Demut zu ihr auf. Sie drückte einen weiteren auf ihnen aus und erzählte mit einem Gesicht, das ein einziges Geheimnis war, unseren Plan. Ich sah sofort, dass alle begeistert waren von ihr, ich war es ja auch. Mit diesen Frauen ist jede Schlacht zu gewinnen, wusste ich, als ich sie zum ersten Mal sah, jedenfalls sagte ich es mir seitdem auf, unaufhörlich, wie ein Gebet. Du bist froh, wenn du nicht allein bist, wenn Krieg ist. Auch wenn du den Krieg selbst anzettelst.

 

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